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3 GRÜNDE, WIESO ICH DAS DORFLEBEN LIEBE . . .

Donnerstag, Juni 15, 2017
Ich habe eine gute Freundin im Dorf, mit der ich schon mein ganzes Leben seit der Krabbelgruppe hier verbringe. Gerade in der Zeit, in der ich ihr von Frankfurt aus über mein Heimweh berichtet habe, kam immer wieder die Diskussion von Vorzügen und Nachteilen eines Dorf- und eines Stadtlebens auf. Für sie steht außer Frage, dass sie so schnell wie möglich aus unserer getrauten Heimat verschwinden möchte. Rein in die Stadt. Vorzugsweise direkt in die größte Deutschlands. Berlin. Für sie bedeutet das Dorfleben Naivität, Einfältigkeit und Lästerei. Diese Eigenschaften mögen vielleicht vor 60 Jahren vorgeherrscht haben, aber spätestens seit der Einführung des Internets als Informationsquelle für die Mehrheit privater Haushalte sind diese Vorurteile weit überholt. Unterschiede in der Lebensweise sind dennoch eindeutig vorhanden. Ein Mitbewohner von mir, der übrigens sein ganzes Leben lang bisher in einer Stadt wohnt, hat mich tatsächlich gefragt, ob das Gerücht stimme, dass die Menschen auf dem Land ständig Alkohol konsumieren würden, weil sie sonst nichts zu tun hätten. Ich war wirklich baff. Damit, dass (manche!) Stadtkinder von uns Dorfkindern so ein Bild vor Augen hätten, habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
Was mich allerdings im Dorf hält, möchte ich gerne weiter erläutern.

1. Jeder kennt jeden!
Einige mögen dies als Nachteil sehen, für mich ist es aber nichts anderes als ein enormer Vorteil, allein im Punkto Sicherheit. Ein unbekanntes Auto parkt seit Tagen in der Straße? Es bleibt nicht lange unbekannt oder die Bürger sind alarmiert. Ein Kind treibt sich alleine rum? Es bleibt im Blick, bis es sicher Zuhause angekommen ist. Sollte was passieren, weiß sofort jeder, welche Eltern zu benachrichtigen sind. Sogar jede freilaufende Katze kann seinem Besitzer zugeordnet werden.

2. Die Dorffeste
Da wären wir auch nun zurück zum Alkohol-Gerücht. Im Allgemeinen bin ich mir ziemlich sicher, dass Dörfler nicht mehr trinken als Städtler. Was allerdings feststeht: Wir haben die besseren Feste! Schützenfeste, Kirmes und Landjugendfeste vereinen alle Generationen zusammen am Bierwagen und um den Heimweg braucht man sich auch keine Gedanken machen. Auch hier gilt wieder: So gut wie jeder im Zelt kann mit Namen benannt werden. Bedeutet: Auch wenn man alleine kommt, Tanzen und Trinken tut man sicher nicht allein!

3. Die Natur
Wenn ich gerade von meinem Schreibtisch aus aus dem Fenster blicke, sehe ich vier Obstbäume, die mir im Frühling mit Apfel- und Kirschblüten den Blick aufs Nachbarhaus nehmen (was übrigens auch bedeutet, dass man vorm Fenster keine zu neugierigen Passanten befürchten muss).
Hast du mal Kopfhörer vergessen, sodass du vom Bus den Weg nachhause ohne Musik aushalten musst? Keine Sorge, die Vögel zwitschern ab halb fünf Uhr morgens. Und nicht zu vergessen die Frösche, die dringend nach einem Weibchen suchen. Übrigens sind alle Städtler hier herzlich eingeladen, herauszufinden, ob sie an einer Pollenallergie leiden. Einen einfacheren Weg gibt es nicht!
Wen das noch nicht überzeugt, der darf mich gerne auf dem Weg zur Arbeit begleiten, denn was gibt es sinnlicheres als den Geruch von frischer Gülle?


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